von Vásári zugesprochen wurde.[81] Ebenso bezweifelt Imre Szentpétery den Kanzlertitel von Vásári, seines Erachtens scheinen Pórs Angaben in dieser Frage unbrauchbar zu sein. Da wir bei unseren Forschungen auf keinerlei Urkunde gestossen sind, in welcher der Erzbischof sich bzw. der König ihn als Kanzler bezeichnen würde, ist es, von Pórs und Sebestyéns Behauptung abgesehen, nicht möglich Nikolaus Vásári den Kanzlertitel zuzuschreiben. So verunsichern uns auch Pórs biographische Daten, da er sich auf Stellen beruft, wo einfach nur vom „Kanzler" die Rede ist, also ist auch ungewiss ob Vásári 1356 als Gesandter in Padua weilte.[82]
Wahrscheinlich rief Vásári 1353 eine Synode zusammen, denn in einer Esztergomer Urkunde vom 8. Mai spricht er in einem Prozess „in nostra synodali congregatione" ein Urteil aus.[83] 1354 schliesst er sich an der Spitze seiner Bewaffneten dem Feldzug des Königs nach Serbien an.[84]
Der Friede von Zára am 18. Februar 1358 (Dalmatien gehört wieder zu Ungarn) brachte den ungarischen diplomatischen und militärischen Bemühungen den gewünschten Erfolg. Nikolaus Vásári überlebte die Vollendung seines Werkes kaum. Sein Name wird in der Urkunde, in welcher Ludwig der Grosse am 5. Mai 1358 Franz Carrara dem Herrn von Padua seinen Schutz versichert, zum letzten Mai erwähnt.[85] Ludwig der Grosse nennt in seiner Urkunde vom 3. September 1358[86] als Nikolaus Vásáris Nachfolger Nikolaus Keszei, Erzbischof von Kalocsa, Papst Innozenz VI. bewilligt diese Wahl am 8. Oktober 1358.[87]
Mit dem Tode von Vásári verlor die Anjou-Zeit nicht nur einen ungarischen Politiker und Diplomaten von grossem Format, sondern auch einen kirchlichen Würdenträger von Kunstbeflissenheit und ausgeprägtem Geschmack, dessen Kodizes "auf die Geschmacksrichtung des Anjou-Hauses, auf den gehobenen Stand seiner Bildung, beson-ders aber auf seine anspruchsvolle Haltung ihren Lichtstrahl werfen".[88]
[81] Engel, Pál: Magyarország világi archontológiája. I. (Weltliche Archontologie Ungarns) 90.
[82] Pór, Antal: A négy Miklós. (Die vier Miklós') Századok 36. (1902) 727.
[83] Siehe: Urkunde Nr. 66 in diesem Bandes. Ebenso in: Carolus Péterfy: Sacra Concilia ecclesiae Romano -Catholicae in Regno Hungariae celebrata. I-II. Posonii, 1741. 176-177
[84] Pór, Antal: A négy Miklós. (Die vier Miklós') Századok 36. (1902) 718
[85] Fejér IX. / 2. 666-668., nr. 328.weniger qualitativer: Muratorius: i. m. XII. 953-954.
[86] Fejér IX / 2. 684.
[87] Eubel, Conrad: Hierarchia Catholica medii aevi I. Monasterii-Regensburg, 1898., 489.
[88] Gerevich, Lászlóné: Vásári Miklós két kódexe. (Zwei Kódexe von Nikolaus Vásári.) Művészettörténeti értesítő 6. (1957)., 2-3. szám, 133-137.