Man könnte sich Jahre lang bemühen, sammeln, Bände veröffentlichen, ohne letzten Endes sagen zu können, das Material sei ausgeschöpft, nun überragt és Kraft und Lebenszeit des einzelnen Menschen.
Um also sicher voranzukommen und trotz der riesigen Stoffmenge ein kompaktes Werk zu liefern, ist es nötig gleich anfangs festzustellen, welche Quellen uns nutzbar sind, so zeichnen sich auch die Grenzen ab, und zwar von selbst, die von dem Werk nicht überschritten werden sollten."[2]
Solche Überlegungen bezogen sich gelegentlich auf die Publikation des Urkundenmaterials der Erzdiözese. Eine Aufarbeitung des Materials der grossen Archive, die einst zur Erzdiözese Esztergom gehörten, nach dem Friedensvertrag von Trianon sich ausserhalb der Grenzen unseres Landes befanden, Quellen des Kapitels von Pressburg oder dem Benediktinerkonvent von Garamszentbenedek - dies wäre nicht mehr möglich gewesen. Unser Ziel war bei der neubegonnen Aufarbeitung der Monumenta Ecclesiae Strigoniensis das Primatialarchiv, bzw. alle mittelalterlichen Urkunden aus Privat- und Öffentlichenarchiven ins Auge zu fassen, selbsverständlich innerhalb der Erzdiözese Esztergom.
Zur Aufarbeitung der Quellen wurde dann eine Forschungsgruppe ins Leben gerufen, Regie-rungsperioden. der einzelnen Erzbischöfe aufgeteilt, die vorgesehenen Aufgaben skizziert. Am Anfang unserer Arbeit wurde eine chronologische Ordnung der Urkunden sichtbar gemacht, dann die Zuschriften anhand von Fotografien angefertigt, abschliessend alles mit dem entsprechenden Original verglichen.
Was die Struktur des Bandes anbelangt, habén wir uns an Knauz' System gehalten, so natürlich, indem wir versuchten ebenso den Forderungen einer zeitgemässen Textausga-be gerechtwerden zu können. So habén wir über eine äusserliche Beschreibung des Urkundenmaterials hinaus auch Masse, Zustand, Iniziale registriert, wo es notwendig schien, auch die Aufzeichnungen der Rückseiten oder Signatur der diplomatischen Fotosammlung des Ungarischen Nationalarchivs auf den einzelnen Fotografien festgehalten. Hier schien uns wichtig ob sich auf dieser oder jener Urkunde ein Siegel befindet, oder auch nicht, dessen detaillierte Beschreibung wir am Ende des Bandes zusammen mit einer Fotografie veröffentlichten.
Die Beilage beinhaltet Beschreibung und Fotografie sämtlicher Siegel, mit Nummer der Urkunde - insofern die Siegel zustandsmässig noch bewertet werden konnten, es wird auch hingewiesen wo die einzelnen Siegel innerhalb des Bandes zu finden sind. Die Fotografien stellen die im besten Zustand gebliebenen Sigel dar.
Wir möchten vor allem Herrn Kardinal Dr. László Paskai, Primas und Erzbischof von Esztergom und Budapest unsere Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, denn die nötigen finanziellen Mittel zur Veröffentlichung des Bandes stellte er aus dem Haushalt der Erzdiözese zur Verfugung, weiterhin danken wir dem Ministerium für Bildung und Kultur sowie dem Kollegium des Nationalen Kulturfonds, ohne ihre Hilfsbereitschaft wäre es uns nicht möglich gewesen unsere Forschungsgruppe ins Leben zu rufen und letztendlich dicsen Band zu präsentieren.
[2] Prímási lvt., Esztergom, Simor Cat. 44. Entwurf von Ferdinand Knauz, 10. April 1868.