ungarischen Deputierten versuchten in Avignon ebenso privaten Interessen nachzugehen. Auch Nikolaus, Probst von Esztergom gehörte zu ihnen. Am 23. Dezember 1343 bittet er um das Benefizium der Sankt Nikolaus Kirche in Székesfehérvár zugunsten des siebenbürgischen Domherrn Péter Szathmáry[65], am 17. Február 1344 dann ersucht Miklós den Papst mit der Bitte seiner Mutter, ihm selbst und seinen Freunden zu ihrer Todesstunde einen vollen Sündenablass zu gewähren. Weiter gewähre der Papst ihn und seinen zwei Brüdern, dem Comes von Szilágy[66] sowie dem Comes von Csanád, dem Sohn von Lőrinc eine Wallfahrt je mit zehn Begleitpersonen ins heilige Land. Letztendlich die Bitte, auf seinem Erbgut, der Gemeinde Vásári in der Diözöse von Várad für die Sankt Martinskirche eine Wallfahrtsortserlaubnis zu bekommen.[67]
Ludwig der Grosse und seine Mutter nahmen die Tatsache, dass die Deputation das Recht des Anjou Hauses auf diese Weise zur Geltung bringen, wollte, ungern Kenntnis. Sie nahmen vor allem an dem Verhalten des Leiters der Deputation, Bischof von Nyitra Anstoss.[68] Nikolaus Vásáris Dienst wurde von dem Herrscher laut gepriesen und geschätzt, mit welcher Treue und grosser Sorgfalt er beim Papst vorgegangen ist[69]. Als dann in Nyitra der bischöfliche Stuhl frei geworden war, ernannte der Papst am 23. Mai 1347 auf Bitte des Herrschers Nikolaus Vásári zum Bischof.[70] Den neugeweihten Bischof schickte der König vor sich nach Apulia, in die von Ludwig dem Grossen eroberte Stadt Aquila, um dort den Krieg, einen Racheakt für die Ermordung seines Bruders Andreas, gegen Italien vorzubereiten. Der Bischof, in dessen Gefolge sich auch das Kriegszahlamt befand, stand immer wieder in Lebensgefahr, und bemühte sich dort mehrere Monate seiner Aufgabe gerecht zu werden. Vor allém ihm und Nikolaus Kont, dem Woiwoden von Siebengürgen war zu verdanken, dass die dortigen Fürsten und Adeligen sich offen an die Seite Ludwigs des Grossen stellten und ihm Hilfe versprachen. Zurückgekehrt berichtete er, wen alles er für die Sache Ungarns gewinnen konnte. Ludwig der Grosse machte sich auf den Weg nach Italien, in seinem Gefolge auch der Bischof Nikolaus, und der König fand alles so vor, wie Vásári ihm berichtete.[71]
[64] Die verschiedenen Quellén unterscheiden sich in dieser Frage, (44 000 Mark, 60 000 Unzen Gold), die Zeitgenossen sind sich einig, dass és eine sehr hohe Summe war. Rácz, György: Az Anjou-ház és a Szentszék. (Das Anjou-Haus und der Heilige Stuhl)(1301-1387). In: Magyarország és a Szentszék kapcsolatának 1000 éve. (Tausendjährige Beziehungen zwischen Ungarn und dern Heiligen Stuhl.) Hrsg.: Zombori István. Bp., 1996. 69-70. Siehe: Mályusz Elemér. A magyar mediavisztika forráskérdései (Mediavisztika és oklevélkiadás). (Quellenfragen der ungarischen Mediavistik. Mediavistik und Urkundenveröffentlichung). Levéltári Közlemények. 38. (1967) 10-12.
[65] Bossányi, Árpád: a. a. O. I. 40., nr. 70.
[66] Kristó, Gyula: Szilágy. In: Korai Magyar Történeti Lexikon (9-14. század) (Frühes ungarisches Geschichtslexikon) 644.
[67] Bossányi, Árpád a. a. O. I. 64-66., nr. 127-133.
[68] Pór, Antal: A négy Miklós. (Die vier Miklós') Századok 36. (1902) 608-609.
[69] Ebenda.
[70] Kollányi, Ferenc: Esztergomi kanonokok 1100-1900., (Domherren von Esztergom). Esztergom, 1900., 44.
[71] Fraknói: Genealógiai kérdések. (Genealogische Fragen) Turul 17. (1899) 137. Die Mission von Nikolaus Vásári ist auch den zeitgenössischen Autoren bekannt: Chronicon Estense Muratorius, Ludovicus Antonius: Rerum italicarum scriptores XV 442.